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1. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. II

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Vorwort. Das vorliegende Heft enthält das Stoffgebiet für das 9. Schuljahr der neu organisierten Mittelschule. Uber die Bearbeitungsgrundsätze ver- gleiche man das Vorwort zu Heft I. Die vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 konnten mit berücksichtigt werden. Für Mittelschulen mit weitergehenden Zielen ist eine erweiterte dreiteilige Ausgabe in Bearbeitung, die Ende März erscheinen wird. Möge sich das Werk auch in seiner neuen Gestalt zu den alten Freunden neue erwerben. Dresden-Loschwitz, im Febr. 1911. Dr. Kiuil! Schöne. Georg-Eckert-Instftut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig "Schulbuchbjfrljpftek -

2. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 86

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
86 Allgemeine Erdkunde. Sonnenlauf voraus. Julius Cäsar verbesserte diesen Fehler dadurch, daß er zunächst 67 Daten einschaltete, das Jahr zu 365^ Tag rechnete und be- stimmte, daß jedes vierte Jahr, dessen Zahl sich ohne Rest durch 4 teilen läßt, einen Tag mehr zählen sollte. Dieses Jahr wurde fortan Schalt- jähr genannt und der Schalttag dem Februar zugezählt. Die Frühlings- Tag- und Nachtgleiche fiel zur Zeit Cäsars auf den 23. März. Da aber die Erde ihren Umlauf um die Sonne erst in 365 Tagen, 5 Stdn., 48' und 47" vollbringt, nahm man bei der neuen Rechnung jährlich 11 Min. und 13 Stf. zu viel an und mußte nunmehr hinter dem Sonnenlauf etwas zurückbleiben. In 128 Jahren betrug der Fehler bereits 1 Tag; in 400 Jahren etwa 3 Tage. Zur Zeit des Konzils zu Nicäa schwankte die Nacht- gleiche zwischen dem 20. und 21. März. Das Konzil setzte als Frühlings- ansang den 21. März fest. Im Jahre 1582 fiel er aber bereits auf den 11. März. Da bestimmte Papst Gregor Xiii., daß man auf den 4. Ok- tober sofort den 15. schreiben sollte. Außerdem sollten fortan alle 400 Jahre 3 Schalttage ausfallen, um künftighin den Fehler zu vermeiden, und zwar bei denjenigen Jahrhundertzahlen, deren Hunderter durch 4 nicht ohne Rest teilbar sind. Im Jahre 1900 ist der Schalttag zum dritten Male ausge- fallen, 2000 wird er aber gerechnet werden. — Diesen Kalender nennt man den Gregorianischen, den von Cäsar eingeführten den Julia- nischen. Nach diesem rechnen noch die Russen und Griechen, die jetzt 13 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück sind. Die Namen der Wochentage sind von den Namen der Planeten abgeleitet, die (auch Sonne und Mond gehörten nach Ansicht der alten Baby- lonier dazu) die einzelnen Tage regierten. Später wurde der Planetenname mit der entsprechenden Bezeichnung der Gottheit vertauscht und dieser mit dem Namen der entsprechenden deutschen Gottheit versehen. Sonntag —Tag der Sonne (engl. Sunday). Montag — Tag des Mondes (Mon die alte Form^für Mond), vergl. lun-di (engl. Monday). Dienstag — Tag des Mars (mar-di) bezw. Zio, Tiu (engl. Tuesday). Mittw o ch — Tag des Merkur (mercredi), altgerm. Wodanstag (engl. Wednesday). D onnerstag — Tag des Jupiter (jeudi, lat. dies Jovis) bezw. Donar, Thor (engl. Thursday). Freitag = Tag der Venus (vendredi, lat. dies Veneris) bezw. Freia (engl. Friday). Sonnabend = Tag des Saturn (engl. Saturday). Bei den alten Deutschen zählte man den Abend zum folgenden Tage, Sonnabend eigentlich Sonntag-Abend. Samstag — Sabbatstag (samedi). Die Monatsnamen sind römischen Ursprungs. Anfänglich waren zehn Monate vorhanden, Mars war der erste Monate, daher September (der siebente), Oktober (der achte), November (der neunte), Dezember (der zehnte). Numa fügte dann noch zwei Monate hinzu. Januar trägt seinen Namen nach dem Gotte Janus, Februar nach dem Februa, einem Sühnefest, März nach dem Gotte Mars, April von aperire (öffnen [bei: Blätter und Blüten]), Mai*) nach der altitalischen Frühlingsgöttin Maja, Juni nach der Göttin Juno. Juli nach Julius Cäsar, der in diesem Monat geboren, August nach dem Kaiser Augustus. Mitteleuropäische Zeit. Bis zum l. April 1893 hatte jeder Ort seine be- sondere mittlere Ortszeit, die durch den Durchgang der Sonne durch den Ortsmeridian bestimmt wurde. Eine gut gehende llhr mußte für jeden Längen- *) „Wonnemonat" heißt Weidemonat.

3. Unter- und Mittelstufe - S. 6

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
6 Der Heimatsort. Läßt man solches Wasser verdampfen, so bleibt das Salz als ganz dünne Schicht im Gefäß zurück. Die Salze des Flußwassers sind zwar durch den Geschmack nicht nachzuweisen (Süßwasser), allein das Wasser kennzeichnet sich doch als „hartes" im Gegensatz zum weichen Regenwasser. Welche Schiffe trägt der Fluß? Wodurch unterscheiden sich Dampfer und Kähne? Wo finden sich Stellen zum Anlegen, Aus- und Einladen? Welche Waren verfrachten die Schiffe? Wieviel Eisenbahnwagen sind nötig, um einen Kahn zu beladen? Welche stehenden Gewässer kennst du? 0. Das Klima. Nenne die Jahreszeiten! Welche Monate ge- hören dazu? Was weißt du von den Jahreszeiten zu sagen? a) Die Wärme der Luft ist am geringsten im Januar, am größten im Juli. Womit mißt man die Luftwärme? Zeige am Thermometer 0°, 10° Wärme, 10° Kälte! Achte auf die Luftwärme mit Hilfe des Thermo- meters, das im Schatten hängen muß! Hätten wir im ganzen Jahre gleichmäßige Wärme, keinen Winter und Sommer, so wäre es so warm wie etwa Ende April, d. i. die mittlere Jahreswärme. Wie groß ist sie für unsere Gegend? Welche größte Kälte und welche größte Wärme tritt bei uns ein? (In der Mark 33 0 und — 15°). d) Regen und Schnee. Miß in einem zylindrischen Glase den Regen! Wieviel mm hoch stand das Wasser? Wieviel em fallen im Jahre? Der meiste Regen fällt im Sommer, wir haben also Sommerregen. Was fällt im Winter? Der erste Schnee ist von Mitte November an zu erwarten, der letzte Schnee fällt Mitte April. Immer ganz ohne Schnee sind nur die Monate Juli, August. c) Der Wind weht am häufigsten aus W., seltener aus andern Himmelsgegenden. Beim Westwind ist der Himmel bewölkt, es regnet häufig. Im Sommer ist bei Westwind die Lust kühl, im Winter milde; die Gegensätze zwischen Sommer und Winter werden also kleiner. Vergleiche die Kellerluft! Der Westwind ist der Regenwind. Bei ruhigem Wetter bei Ostwind ist die Luft häufig klar, es ist schönes Wetter; im Sommer herrscht Hitze, im Winter Kälte, der Gegensatz zwischen den beiden Jahreszeiten wird größer. — Was weißt du vom Sturm zu sagen? 7. Die Heimatstadt, a) Straßen, Plätze, Anlagen. Nenne die wichtigsten Hauptstraßen! Gib ihren Verlauf nach den Himmels- richtungen an! Zeichne sie! Welche Hauptstraßen setzen sich außerhalb der Tore als Landstraßen fort? Welche Straßennamen lassen sich erklären? Führe Straßennamen an, die ihre Ursachen in ihrer natürlichen Beschaffenheit haben, z. B. Unter den Linden, Hauptstraße, Steinstraße u. s. w., die also Naturnamen tragen! Nenne Straßen, Anlagen, deren Name ohne Beziehung zu der Straße ist, z. B. Kaiser-Wilhelm-Straße, Bismarckstraße, Humboldthain. Solche Namen sind Kulturnamen. Nennt bemerkenswerte Bäume und Steine in den Anlagen und an anderen Punkten der Stadt! b) Gebäude. Zeigt Privathäuser, öffentliche Gebäude! Welche öffentlichen Gebäude sind städtisch? Wo liegt das Rathaus? Nennt Beamte, die dort arbeiten! Welche Amter befinden sich z. B. im Rathause? Dort hat der Oberbürgermeister seine Amtsstube, er steht

4. Unter- und Mittelstufe - S. 12

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
12 Die Umgebung des Heimatsortes. Hofanlage und den zahlreichen Wirtschaftsgebäuden finden wir hier noch Wohnhäuser für Aufsichtsbeamte und Arbeiter. Auch führt das Gut in der Regel einen selbständigen Namen. Nicht selten gehören auch noch unweit ge- legene Vorwerke dazu, die aus Wirtschaftsgebäuden und Arbeiterwohnungen bestehen und vom Hauptgute aus bewirtschaftet werden. Ein Dorf besteht aus mehreren Bauerngehöften, kleineren Hausgrundstücken und Arbeiterhäusern. Befindet sich da eine Kirche, fo nennt man es Kirchdorf; wird dort allwöchent- lich oder alljährlich zu bestimmten Zeiten Markttag abgehalten, fo nennt man es Marktflecken. Die Grenzen der einzelnen Feldmarken sind durch Grenzsteine gekennzeichnet. — 3. Berkehrsstraszen. Welche Bahnlinien und Chausseen führen von deinem Heimatsorte aus? Verfolge ihre Richtung nach den Himmels- gegenden. Beschreibe den Reiseweg vom Heimatsorte nach diesem oder jenem benachbarten Orte! Nenne zwei Ortschaften, die nur durch einen Landweg miteinander verbunden sind! Die verschiedenen Verkehrswege dienen dazu, Handel und Verkehr zu fördern. Die Landwege dienen in erster Linie dem örtlichen Verkehr zwischen den einzelnen Dörfern und Gütern. In der Regel sind die beiden Wegseiten der Chausseen und Landstraßen mit Baumreihen bepflanzt. Geschichtliche Erinnerungen. Was erinnert in unserer Stadt und ihrer Umgebung an das Hohenzollerngeschlecht? An welche anderen Herrscher und großen Männer erinnert unsere Heimat?*). 5. Bintmelsfutimicbes 1. Die jährliche Bewegung der Sonne. Am 21. März geht die Sonne um 6 Uhr im Ostpunkte auf und um 6 Uhr im Westpunkte unter. Der Tag ist also 12 Stunden lang, Tag und Nacht sind gleich, wir haben Frühlings-Tag- und Nachtgleiche. Am 21. Juni liegt der Ausgangspunkt im No., der Untergangspunkt in Nw. Die Sonne scheint von vor 4 bis fast um Va 9. Die Taglänge beträgt fast 17 Stunden. Wir haben den längsten Tag, die kürzeste Nacht. Die Sonne steht mittags hoch am Himmel. Der Tag heißt Sommersonnenwende. Warum? Am 23. September ist Herbsttagundnachtgleiche. Was kannst du darüber sagen? Am 21. Dezember scheint die Sonne von früh nach 8 bis nachmittags vor 4 Uhr. Wie lang ist der Tag, die Nacht? Die Sonne geht im Sc), auf, im Sw. unter. Sie steht mittags sehr niedrig. Es ist der kürzeste Tag, die längste Nacht. Wintersonnenwende. Von wann bis wann nehmen die Tage ab, zu? Zwischen welchen Himmelsrichtungen geht die Sonne auf (Morgenweite), unter (Abendweite)? Zwischen welchen Grenzen schwankt Auf- und Untergangszeit der Sonne? Nach einem Jahr, 365 Tagen, wiederholen sich alle diese Erscheinungen. Das Schaltjahr hat 366 Tage. 2. Die jährliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Die Licht- und Wärmeverhältnisse sind das Jahr hindurch sehr verschieden. Sie hängen vom jeweiligen Sonnenstande ab. Wie heißen die Jahreszeiten? *) Auch auf dieser Stuse kann noch kein systematischer Geschichtsunter- richt getrieben werden. Niederschläge des geschichtlichen Lebens in der Heimat dienen auch hier als Anknüpfungspunkte für die Belehrungen, z. B. Luther für Wittenberg, Krupp für Essen, Nettelbeck für Kolberg k. Vergl. S. 7, Anm.

5. Teil 1 = Grundstufe - S. 10

1910 - Halle a. d. Saale : Schroedel
10 Die Umgebung des Heimatsortes. Kurfürsten? An welche anderen Herrscher und großen Männer erinnert unsere Heimat?^» 4. Himmelskundliches.**) 1. Die jährliche Bewegung der Sonne. Am 21. März geht die Sonne um 6 Uhr int O. auf und um 6 Uhr im W. unter. Der Tag ist also 12 Stuuden lang, Tag und Nacht'sind gleich, wir haben Frühlings-Tag- und 9k achtgleiche. Am 21. Juui liegt der Ausgangspunkt in No., der Untergangspunkt in Nw. Tie Sonne scheint von vor 4 bis sast um 1/2 9. Die Taglänge beträgt fast 17 Stunden. Wir haben den längsten Tag, die kürzeste Nacht. Die Sonne steht mittags hoch am Himmel. Der Tag heißt Sommersonnenwende. Warum? Am 23. September ist Herbsttagundnachtgleiche. Was kannst du darüber sagen? Am 21. Dezember scheint die Sonne von früh nach 8 bis nach- mittags vor 4 Uhr. Wie lang ist der Tag, die Nacht? Die Sonne geht im So. aus, im Sw. unter. Sie steht mittags sehr niedrig. (5s ist der kürzeste Tag, die längste Nacht. Wintersonnenwende. Von wann bis wann nehmen die Tage ab, zu? Zwischen welchen Himmelsrichtungen geht die ^onne aus lmorgenweite), unter labendweite)? Zwischen welchen Grenzen schwankt Auf- und Untergangszeit der Sonne? Nach einem Jahr, 365 Tagen, wiederholen sich alle diese Er- scheinungen. Das Schaltjahr hat 366 Tage. 2. Die jährliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Tie Licht- und Wärmeverhältnisse sind das Jahr hindurch sehr verschieden. Sie hängen vom jeweiligen Sonnenstande ab. Wie heilen die Jahres- Zeiten? Im Frühling und Sommer beschreibt die ^onne große Tagbogen; nur haben lange Tage und kurze Nächte. Im Herbst und Winter ist es umgekehrt. Wann und wie ost im Jahre sind Tag und Nacht gleich? — Die Sonnen wärme reicht zu Beginn des Frühlings hin, um Schnee und Eis zu schmelzen. Mit zunehmender Wärme schmückt sich die Erde mit dem grünen und blütenreichen Frühlingskleide. Der Sommer- bringt nach der Zeit des höchsten Sonnenstandes die größte Wärme. Die meisten Feldsrüchte gelangen zur Reise. Im Herbst werden die Tage bereits kühler; die letzten-Feld und Gartensrüchte werden eingesammelt, und der Winter meldet sich bereits durch kalte Wiude und Frost au. Der Winter herrscht in den Monaten Dezember, Januar und Februar. Die Sonnenstrahlen fallen sehr schräg zur Erde und spenden wenig Wärme. Schnee und Eis lagern auf den Fluren und Gewässern. Sommer und Winter zeigen demnach die größten Wärmegegensätze. 3. Der Mond, a) Vom M0nd sch ein und Lauf des M 0ndes. Der Mond erhellt mit feinem milden Lichte unsere dunkeln Nächte. *) Auch aus dieser Stufe kann noch kein systematischer Geschichtsunterricht getrieben werden. 3iiederschläge des geschichtlichen Lebens in der Heimat dienen auch hier als Anknüpfungspunkte für die Belehrungen, z. B. Luther für Witten- berg, Krupp für Essen, Nettelbeck für Kolberg k. Vergl. S. 5, Anm. **) Dieser Teil kann auch auf die Behandlung der heimatlichen Provinz folgen.

6. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 306

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
306 Allgemeine Erdkunde. stimmte, daß jedes vierte Jahr, dessen Zahl sich ohne Rest durch 4 teilen läßt, einen Tag mehr zählen sollte. Dieses Jahr wurde fortan Schalt- jahr genannt und der Schalttag dem Februar zugezählt. Die Frühlings- Tag- und Nachtgleiche fiel zur Zeit Cäsars auf den 23. März. Da aber die Erde ihren Umlauf um die Sonne erst in 365 Tagen, 5 Stdn., 48' und 47" vollbringt, nahm man bei der neuen Rechnung jährlich 11 Min. und 13. Sek. zu viel an und mußte nunmehr hinter dem Sonnenlauf etwas zurückbleiben. In 128 Jahren betrug der Fehler bereits 1 Tag; in 400 Jahren etwa 3 Tage. Zur Zeit des Konzils zu Nicäa schwankte die Nacht- gleiche zwischen dem 20. und 21. März. Das Konzil setzte als Frühlings- anfang den 21. März fest. Im Jahre 1582 fiel er aber bereits auf den 11. März. Da bestimmte Papst Gregor Xiii., daß man auf den 4. Ok- tober sofort den l 5. schreiben sollte. Außerdem sollten fortan alle 400 Jahre 3 Schalttage ausfallen, um künftighin den Fehler zu vermeiden, und zwar bei denjenigen Jahrhundertzahlen, deren Hunderter durch 4 nicht ohne Rest teilbar sind. Im Jahre 1900 ist der Schalttag zum dritten Male aus- gefallen, 2000 wird er aber gerechnet werden. — Diesen Kalender nennt man den Gregorianischen, den von Cäsar eingeführten den Julia- nischen. Nach diesem rechnen noch die Russen und Griechen, die jetzt 13 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück sind. Die Namen der Wochentage sind von den Namen der Planeten abgeleitet, die (auch Sonne und Mond gehörten nach Ansicht der alten Baby- lonier dazu) die einzelnen Tage regierten. Später wurde der Planetenname mit der entsprechenden Bezeichnung der Gottheit vertauscht und dieser mit dem Namen der entsprechenden deutschengottheit versehen. Sonntag = Tag der Sonne (engl. Sunday). Montag — Tag des Mondes (Mon, die alte Form für Mond) vergl. lun-di (engl. Monday). Dienstag = Tag des Mars (mar-di) bezw. Zio, Tiu (engl. Tuesday). Mittwo ch — Tag des Merkur (ruereredi), altgerm. Wodanstag (engl. W6dne8day). Donnerstag — Tag des Jupiter (jeudi, lat. dies Jovis) bezw. Donar, Thor (engl. Thui-sday). Freitag — Tag der Venus (vevdi-edi, lat. dies Veneris) bezw. Freia (engl. Eriday). Sonnabend = Tag des Saturn (engl. Saturday). Bei den alten Deutschen zählte man den Abend zum folgenden Tage, Sonnabend eigentlich Sonntag-Abend. Samstag — Sabbatstag (samedi). Die Monatsnamen sind römischen Ursprungs. Anfänglich waren zehn Monate vorhanden, Mars war der erste Monat, daher September (der siebente), Oktober (der achte), November (der neunte), Dezember «der zehnte). Numa fügte dann noch zwei Monate hinzu. Januar trägt seinen Namen nach dem Gotte Janus, Februar nach dem Februa, einem Sühnesest, März nach dem Gotte Mars, April von aperire (öffnen sder Blätter und Blüten)), Mai*) nach der altitalischen Frühlingsgöttin Maja, Juni nach der Göttin Juno, Juli nach Julius Cäsar, der in diesem Monat geboren, August nach dem Kaiser Augustus. Mitteleuropäische Zeit. Bis zum 1. April 1893 hatte jeder Ort seine be- sondere mittlere Ortszeit, die durch den Durchgang der Sonne durch den Ortsmeridian bestimmt wurde. Eine gut gehende Uhr mußte für jeden Längen- grad, den man weiter nach 0. kam, genau 4 Min. vorgestellt, bei einer Reise *) „Wonnemonat" heißt Weidemonat.

7. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 240

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
Deutschland. 240 Die mittlere Niederschlagshöhe beträgt in Deutschland 710 mm, im Deutschen Tieslande weniger, in Süddeutschland mehr. In Norddeutschland hat der O. die geringste Niederschlagsmenge in Deutschland überhaupt (400 bis 550 mm). Die Nordseeküste gehört einer viel niederschlagsreicheren Stufe an. Die meisten Niederschläge besitzen die höchsten Gebirge. Ziemlich 2000 mm besitzt Wildenstein in den Vogesen. — Über die Jahreszeiten sind die Nieder- schläge in Deutschland gleichmäßig verteilt mit einem Maximum im Sommer (Juni und Juli). An der Meeresküste verschiebt sich dieses Maximum auf August und September, weil da die vom Meere kommenden Winde schon ans erkaltetes Land stoßen und ihre Feuchtigkeit abgeben. Andererseits findet man die geringste Menge von Niederschlügen im Winter (Januar und Februar). An der Küste liegt das Minimum im April; denn die kühleren Winde vom Meere treffen da auf ein in seiner Erwärmung schon weiter vorgeschrittenes Land. — Die Art der Niederschlagsverteilung ist günstig. Überschwemmungen sind in unserem Lande eine seltene Erscheinung; sie treten höchstens bei plötzlichen Schneeschmelzen oder infolge sogenannter Wolkenbrüche auf. „Ein deutscher Regentag hat, verglichen mit einem des tropischen oder ozeanischen Klimas, etwas Abgeschwächtes. Schon die endlosen, einförmigen Landregen der Alpen sind in Mittel- und Ostdeutschland seltene Erscheinungen." Der augenscheinliche Ausdruck für die Reichlichkeit und Gleichmäßigkeit der Nieder- schläge ist das saftige Grün unserer Wiesen und Wälder, der Reichtum an Quellen und Bächen. Das Niederschlagsmaximum im Sommer kommt dem gesteigerten Wasserguantum zugute, das das Pfianzenleben zur Zeit seines stärksten Wachstums (besonders zur Zeit der Körnerbildung) nötig hat. Feuchtigkeitsmangel wird in dieser Zeit ebensowenig vertragen wie Wasserüber- schuß in der Erntezeit oder Mangel an Schnee, der sonst im Winter die Saaten vor dem Erfrieren schützt. Diese drei Erscheinungen aber, die in Deutschland die Hanptursachen für unfruchtbare Jahre bilden, sind Abnormi- täten der gewöhnlichen Niederschlagsverhältnisse unseres Landes. 3. Die Hauptwettertypen Deutschlands (Nach van Bebber.). Typus Hoch- druck- gebiet De- pressions- gebiet Herrsch. Wind- richtung Haupt- sächliches Auftreten Charakteristik I Britische Inseln u. deren Nachbar- schaft. Ost- europa. Nw. Sommer Typus für den Sommer, der deshalb meist kühl und verregnet ist. Ii Zentral- europa, besonders Deutsch- land. In größerer Ent- fernung Sehr ver- änderlich, häufig windstill. i Sommer u. Früh- herbst. Schwache Luftbewegungen, wenig Niederschläge. Im Sommer sonnig u. trocken, zu Dürreperioden sich stei- gernd. Im Herbst und Winter Nebelbildung; im Spätfrühjahr und Frühherbst Nachtfröste mit Reifbildung, besonders beim Übergang von Typus I in Ii.

8. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 172

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
172 Das ostdeutsche Tiefland. e) Das Klima. Das Klima des ostdeutschen Tieflandes wird gekennzeichnet durch den Übergang vom Seeklima der Nordseeküste zum Landklima Osteuropas. Wärme. In der Mark beträgt die Jahreswärme 8«. sie geht nach Xo. in Ostpreußen auf 6° herab. Der Gegensatz zwischen dem kältesten und wärmsten Monat (Januar -1° und Juli 18») beträgt noch nicht 20», wohl aber ist er im äußersten O. schon größer und erhält damit die Eigenschaft des Landklimas. Im Durchschnitt sinkt die Winterkälte im W. bis auf —15°, im O. auf —20°. Die größte Kälte, die überhaupt auftreten kann, beträgt im W. —30°, im O. —35°. Alljährlich sind im Sommer Schatten- temperaturen von 30—32» zu erwarten, die größte Wärme überhaupt wurde mit 37» beobachtet. Ter Niederschlag fällt durchschnittlich von Mitte April bis Mitte November als Regen; schneefrei sind nur die Monate Juni—september. Der Regen tritt als Folge des aufsteigenden Luftstroms vorzugsweise in den Sommermonaten bei Gewittern auf, so daß in dieser Beziehung Übereinstimmung mit dem festländischen Osten herrscht. Indessen treten Herbstregen, die an das Seeklima erinnern,, nicht ganz zurück. Die Regenmenge bleibt im Durchschnitt unter 60 cm. Selbst im Flachlande mit seinen niedrigen Bodenwellen findet sich der Satz bestätigt, daß die Regen- menge mit der Höhe des Bodens zunimmt. Der Landrücken hat mehr Regen als die Talmulden und Niederungen. Von den Winden wehen am häufigsten die ^V.-Winde, etwa 1!i der Zeit. Die Westwinde führen die feuchte, wolkenreiche Seeluft über unser Land, daher bringen sie trübes, regnerisches Wetter, im Winter milde Luft, im Sommer kühles Wetter. Bei Ostwinden und stiller Luft, bei hohem Luftdruck entwickelt sich das Landklima: Heiteres Wetter, Hitze im Sommer, Kälte im Winter. d) Die Bewohner. 1. Abstammung. Das ostdeutsche Tiefland war ehedem von sla'- vischen Völkern bewohnt, ist aber jetzt mit Ausnahme einzelner Striche völlig verdeutscht. Die deutschen Stämme des Ostens sind (bis auf die Schlesier und einen kleinen Teil Oberdeutscher im w. Ostpreußen) Nieder- deutsche. Als deutsche Grenzstämme im rauhen Osten gegenüber dem andringenden Slaventum zeichneten sie sich von jeher durch markiges, arbeit- sames, vaterlandsliebendes Wesen aus. Es sind in dieser Hinsicht besonders zu nennen die kernigen, gesiunungstreuen Ostpreußen, die derben, aber biedern Pommern, die gemütsreichen, treuherzigen Schlesier, die tatkräftigen, kriegs- üchtigen Märker und endlich die redegewandten, witzigen, praktischen Berliner. 2. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist wegen mangelhafter Fruchtbarkeit des Bodens gering. Alle Gebiete des Ostens außer Schlesien bleiben ziemlich bedeutend hinter der mittleren Bevölkerungsdichte des Reichs zurück. Schlesien übertrifft sie. — Einzelne Striche leiden zudem unter Auswanderung, so Posen, Brandenburg und Westpreußen.
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